Vortragender:
Andreas Leue, Sphenon GmbH, Dr. Larc Tröger, sd&m AG
Titel:
Ort: HAW Department Informatik, Berliner Tor 7, Raum 405
Zeit: ab 19:00 Uhr
Abstract:
Gängige ablauforientierte Darstellungen von Geschäftsprozessen -
EPK oder auch UML - führen i.d.R. zu Modellen, deren Komplexität ab
einer gewissen Größe den
Nutzen stark einschränkt. In Folge bleiben die Modelle dann ungenau, erodieren
außerordentlich schnell und dienen allenfalls als grobe Skizze eines meist
zu realisierenden IT-Systems, mit allen Nachteilen redundanter Datenhaltung.
Der Versuch, eine für Fachanwender wie für IT-Systemingenieure gleichermaßen
befriedigende Darstellung der Vorgänge im Unternehmen zu finden, scheiterte
bisher an der scheinbar schwer überbrückbaren Kluft zwischen diesen
Ebenen.
Im Vortrag wird analysiert, warum dies so ist, und es wird eine Lösung
vorgeschlagen. Zentrale These ist, daß die Modellierung von Prozessen
als
zeitliche Abläufe eine wesentliche Abstraktionsebene übersieht: eine
auf die fachlichen Notwendigkeiten reduzierte Darstellung geschäftlicher
geplanter und faktischer Vorgänge, vergleichbar dem physikalischen Phasenraum.
Die Konstruktion der Lösung erfolgt durch objektorientierte Analyse und Modellierung der fachlichen Domäne "Arbeit und Planung", und sie ist überraschend einfach. Aufbauend auf dem so erabeiteten Modell werden eine Reihe praktischer Anwendungen anhand von konkreten Beispielen vorgestellt:
1.) Eine auf der UML aufbauende Notation für Geschäftsprozesse, Vorgangsplanung und Ablaufdokumentation
2.) Anwendung dieser Notation zur ergebnisorientierten, methodenunabhängigen Projektplanung
3.) Auf dem Modell aufbauende Software-Komponenten, die zur Steuerung, Automatisierung, Visualisierung und Dokumentation verwendet werden können
4.) Last not least: Runtime-Fehleranalyse mit dynamisch erzeugten Plänen
Die Illustration erfolgt anhand von Diagrammen sowie einem eclipse-PlugIn.
Zum Abschluß skizzieren wir, wie sich diese Erweiterungen der UML unter Zuhilfenahme eines weiteren Konzepts zu einem integrierten Unternehmensmodell ausbauen lassen.