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Die Bachelorarbeit / Masterarbeit

... oder: "was erwartet Sie bei mir als Ihr erster Bachelorarbeits-Betreuer (gilt auch für Masterarbeiten)".

Der "Vorvertrag"

ist ein kurzes Dokument, das die Geschäftsgrundlage zwischen Ihnen und mir festlegt. Hier wird das von Ihnen zu bearbeitende Problemgebiet kurz beschrieben, die konkreten Aufgaben der Arbeit festgelegt und, soweit möglich, einige Rahmenbedingungen fixiert (Arbeitsmittel, Literatur, vorläufige Gliederung, Zeitplan, Adressen etc.). Für dieses Dokument gibt es eine Vorlage. Ohne "Vertrag" betreue ich keine Abschlussarbeit. Der Grund: Ein Vertrag nützt Ihnen und mir gleichermaßen.

Nutzen:

  • Da der Vorvertrag (in Abstimmung mit mir) von Ihnen selbst erstellt wird, ist sichergestellt, dass wir beide das gleiche Verständnis von der Abschlussarbeit haben.
  • Die Begutachtung fällt leichter und objektiver aus. Wir wissen beide, welche Ergebnisse Grundlage der Begutachtung sind (nälich genau die, die Sie im Vorvertrag festgelegt haben).
  • Der Rahmen ist klar abgesteckt, die Studierenden werden vor willkürlichen "Nachforderungen" ("ach, machen Sie doch auch noch mal eben das ...") geschützt. Das soll aber nicht ausschließen, dass sich bei gravierenden neuen Erkenntnissen die Aufgaben auch mal etwas verschieben können (z.B. Sie stoßen auf weitere interessante Problemstellungen, die Sie gerne bearbeiten wollen).
  • "Pflichtenheft" (Vorvertrag) und "Abnahmetest" (mein Gutachten und das anschließende Kolloquium) sind typische Meilensteine in dem Projekt "Abschlussarbeit".
  • Alle Angaben des Vertrags müssen ohnehin erarbeitet werden,d.h. es wird keine unnötige Arbeit verursacht. Bei mir einigen wir uns jedoch vorher über wichtige Fakten.

Der Aufbau der Arbeit

Die Abschlussarbeit zeigt ihre Fähigkeit, eine Aufgabe mit wissenschaftlichen Mitteln zu lösen. Ein wissenschaftliches Vorgehen sieht immer einen "Analyseteil" ("was gibt es für Möglichkeiten") und einen "Syntheseteil" ("was habe ich weshalb wie gemacht") vor. So auch hier. Im folgenden ein Gliederungs-Rahmen als Beispiel:

  • Einleitung:
    • hier taucht eine kurze Beschreibung des Problemfeldes und der konkreten Aufgabe(n) auf ("Ziel der Arbeit ist ..."). Die Beschreibung der Aufgabenstellung ist wichtig, denn sonst kann kein Leser wissen, was Sie eigentlich mit Ihrer Arbeit erreichen wollten. Danach sollte noch ein Abschnitt folgen, der kurz in Prosa die weitere Struktur der Arbeit und die wesentlichen Inhalte der Kapitel darstellt. Danksagungen (und Verwünschungen) gehören ins Vorwort.
  • Analyseteil:
    • der "Fleißteil" mit viel Literaturrecherche, ggf. in mehrere Kapitel unterteilt, z.B. Welche Methode(n) sind für diese Arbeit relevant, Welche (Software-) Werkzeuge können benutzt werden, Was gibt es schon in diesem Problemfeld an Lösungen oder Ansätzen.
    • und Bewertung: warum passt das hier gut oder warum muss es hier anders gemacht werden.
    • natürlich nicht das Studium referieren, sondern nur die für die Lösung der Abschlussarbeit relevanten Dinge erörtern. Bitte auch keine Allgemeinaussagen ("Ein Computer dient ...").
  • Syntheseteil:
    • Ab jetzt nur noch das eigene Werk: Konzept und Realisierung, gerne in zwei Kapiteln (in dieser Reihenfolge!)
    • Konzept: Welche Methoden wurden (wie) verwendet, welche (abstrakten) Strukturen und Modelle hat meine Lösung (z.B. Interaktionsstruktur, Software-Architektur, Datenbankschema).
    • Realisierung: (natürlich nur, wenn was realisiert wurde) ausgewählte und interessante Aspekte der Realisierung (z.B. Einsatz eines Werkzeugs, Optimierungen, spezielle Problemlösungen), nicht "jedes Bit aufführen" (dafür gibt es als Anlage eine CD-ROM oder eine URL oder eine Mappe).
  • Zusammenfassung und Ausblick:
    • das Schlusskapitel führt die wichtigsten Ergebnisse (!) der Arbeit (max. 1Seite) auf und zeigt, wo es weitergehen kann oder was noch verbessert werden müsste.
    • (eilige) Leser von (ausschließlich) Einleitung und Z&A müssen danach wissen, was die Arbeit sollte und gebracht hat.

Tipps:

  1. Der Schreibstil soll wissenschaftliche Distanz verraten (bitte kein "ich", kein Erlebnisaufsatz "danach machte ich das").
  2. Viele (>100) Seiten zu schreiben, ist kein Problem, aber auch nicht notwendig und fast immer schädlich. Gewürdigt wird es, das Wesentliche kompakt darzustellen und auf den Punkt zu bringen (z.B. Grafiken, Tabellen und Spiegelstriche statt Prosa).
  3. Die Struktur der Arbeit muss konsequent sein! (z.B. nicht in Kapitel 2 Beispiellösungen beschreiben und in der Realisierung in Kapitel 6 noch ein paar nachschieben).
  4. Sehr spezifische Fachbegriffe sollten in einem Glossar in 1-2 Sätzen erklärt werden. Hilft auch dem Schreiber.
  5. Wenn sinnvoll, autarke und leseflusshemmemde Teile in einen Anhang auslagern (z.B. "Benutzungshandbuch", Berechnungen, Installationshinweise, technische Details).
  6. Benutzen sie Beispielszenarien, so möglichst nur eines (!), an dem sie ihre Lösung dann auch vorführen können.
  7. Literaturzitate im Text: einheitlich, z.B. [die ersten 4 Buchstaben des Autors mit Jahreszahl ]. Wenn sie WWW-Quellen verwenden, dann natürlich in der Literaturliste URL mit angeben.
  8. Wenn außerhalb der gebundenen Arbeit noch Ergebnisse (z.B. in elektronischer Form) existieren, dann muss ich da auch drankommen (also z.B. CD-ROM, Diskette, URL angeben). Unbedingt Installationshinweise angeben!
  9. Lesen Sie im Zweifelsfall in der einschlägigen Literatur ("Wissenschaftliches Arbeiten") nach.

Der Betreuungsservice

  • Gemeinsames Erarbeiten und Abstimmen des Vorvertrages.
  • Beratung während der Arbeit.
  • Durchsicht der Gliederung, einzelner Kapitel und Teillösungen mit Feedback vor der offiziellen Abgabe.
  • Gutachten zur Zensurenfindung. Um zu einem möglichst objektiven und nachvollziehbaren Urteil zu kommen, bewerte ich (mit verschiedenen Gewichtungen) nach folgenden Kriterien:
    • Aufgabenstellung und Schwierigkeitsgrad: Wo, in welchem Projekt, neue Lösung oder Standardaufgabe, konzeptionell und / oder technisch, vorhandenes Wissen verfügbar (Literatur, Systeme, Ansprechpartner), Entwicklung der Aufgabenstellung, Eigeninitiative.
    • Wissenschaftlicher Arbeitsstil: Kapitel-Durchlauf: Inhalt, Gliederung, Vollständigkeit oder Überfrachtung mit Überflüssigem, schlüssige Darstellung, Verdichtung von Informationen, Beispiele, Verwendung der Literatur, State-of-the-art, Trennung Konzept / Realisierung, Anhang.
    • ggf. Realisierungstechnische Leistung: Softwaretechnische Gestaltung, Funktionalität, saubere Struktur, Dokumentation.
    • Stil und Form: Lesbarkeit, Grafiken und Tabellen, Glossar, Index, Schriftbild, Ausdrucksweise, wiss. Distanz, Sauberkeit.
    Die Anwendung dieser Kriterien auf genau Ihre Arbeit werde ich selbstverständlich vorher mit Ihnen absprechen, d.h. auch hier wissen Sie, worauf Sie sich einlassen.
last modified: 3/2015
olaf.zukunft@haw-hamburg.de