Arbeitskreis Objekttechnologie Norddeutschland

Protokoll des 29.Treffens



Am Montag, den 23.4.2001 fand bei T-Systems das 29. Treffen des Arbeitskreises statt.
Das Thema Aufwandschätzung wurde in zwei Vorträgen behandelt:

1. Vortrag:

"Aufwandsschätzung mit Function Points ",  Dierk Pingel (brick@work GmbH).

Der Vortrag zeigt im Schnelldurchlauf, wie Function Points einer Anwendung oder eines Projektes gezählt werden und wie daraus der Wert einer Anwendung bzw. der Aufwand für das Projekt ermittelt werden kann. Function-Point-Methoden bestimmen die Größe und die Komplexität einer Anwendung oder eines Projektes aus der Anwendersicht. Die Function-Point-Methoden sind deswegen zeitlos und  paradigmenunabhängig.

Der Vortrag verwendet exemplarisch die Function-Point-Methode nach IFPUG, der International Function Point Users Group. Diese Variante ist die weltweit am häufigsten angewendete Function-Point-Methode. Function-Point-Methoden werden nicht nur bei der Aufwandsschätzung eingesetzt, sondern finden auch beim Benchmarking Verwendung.

Der Vortrag nennt weiterführende Literatur- und Internet-Quellen zu der Function-Point-Methode nach IFPUG und zum Benchmarking.

Mehr Informationen:
http://www.brickATwork.de/bausteine.html

Dierk Pingel, brick@work GmbH
 

2. Vortrag:

"Makroschätzung und Widgetpunkte",  Dr. Hartmut Krasemann (T-Systems, debis)


Eine Projektschätzung ist üblicherweise eine Mikroschätzung, die in einem Projektplan resultiert.
Erst "äußere" (extrinsische) Maße wie Funktionspunkte oder WidgetPunkte setzen uns in die Lage, die Produktgröße selbst schätzen zu können. Eine darauf aufbauende Schätzung des Projektumfangs nennt man eine Makroschätzung. In ihr kann man noch unterscheiden zwischen den Einflüssen der Technologie und der Interaktion (Mechanik) in einem Projekt. Hierfür gibt es schon lange Theorien und Modelle.

Das bisher einzige bekannte extrinsische Ma§ sind Funktionspunkte. Gegen sie lassen sich prinzipielle Einwände der Subjektivität erheben. Für GUI-Anwendungen, mache ich den Vorschlag, die Widgets des GUI als Maß für die Systemgröße zu benutzen.

WidgetPunkte scheinen ähnlich genau zu sein wie Funktionspunkte, sind aber frei von subjektiven Wertungen. Allerdings gibt es bisher noch keine umfangreiche Statistik. Ich zeige die Zählmethode an einem Beispiel und stelle eigene Messungen vor.

Dieser Ansatz ist in dem Buch:

B. Oestereich (Hrsg.) et.al.: Erfolgreich mit Objektorientierung. Oldenbourg <neueste Ausgabe>, Kapitel 7 "Messen und Schätzen"

sehr umfassend und gut lesbar dargestellt.


Jörg Raasch (e-mail)